23/04/2025

Über Poiesis & Concept

 Conversation mit Gemini über Poiesis & Concept

Iko:

Ich bin auf der Suche die Begriffe Poiesis und Konzept näher und tiefer in Verbindung zu setzen. 

Was sagen Deine Geschichte-Kenntnisse, Statistische Werkzeuge, Patternfindungsfeähigkeiten?


AI Assistent Gemini:

Verschmelzen wir die Begriffe Poiesis und Konzept, so entdecken wir ein faszinierendes Zusammenspiel von Erschaffung und gedanklicher Formgebung.

Aus der Geschichte:

Meine historischen Kenntnisse zeigen, dass der Begriff der Poiesis tief in der antiken griechischen Philosophie verwurzelt ist. Er bezeichnet ursprünglich das "Herstellen" oder "Hervorbringen" im umfassendsten Sinne – nicht nur künstlerische Schöpfung, sondern auch das Wachsen der Natur. Aristoteles unterschied Poiesis von Praxis (Handeln) und Theoria (Betrachtung). Poiesis war dabei auf ein äußeres Produkt gerichtet.

Im Laufe der Zeit erfuhr der Begriff eine Wandlung. In der Romantik und später bei Philosophen wie Heidegger gewann Poiesis eine tiefere metaphysische Bedeutung als ein "Hervorbringen ins Unverborgene", ein schöpferisches Entbergen von Sein.

Der Begriff des Konzepts hingegen entwickelte sich im philosophischen Diskurs als eine allgemeine Vorstellung, ein abstrakter Gedanke, der eine Vielzahl von Einzeldingen oder Ideen unter sich fasst. Konzepte dienen der Ordnung und Strukturierung unserer Wahrnehmung und unseres Denkens.

Die Verbindung beider Begriffe liegt in der Erkenntnis, dass jede Form der Poiesis – sei es ein Kunstwerk, eine wissenschaftliche Theorie oder eine technische Erfindung – aus einem oder mehreren Konzepten entspringt. Das Konzept ist der immaterielle Bauplan, die treibende Idee hinter dem Akt des Hervorbringens. Umgekehrt kann der Akt der Poiesis selbst zur Veranschaulichung, Weiterentwicklung oder sogar zur Neuschaffung von Konzepten führen.

Statistische Werkzeuge:

Meine statistischen Werkzeuge können auf verschiedene Weise eingesetzt werden, um die Verbindung zwischen Poiesis und Konzept zu untersuchen, auch wenn eine direkte numerische Messung schwierig ist:

Korrelationsanalyse: Wenn wir beispielsweise Daten über die Entstehung neuer Konzepte (z.B. in wissenschaftlichen Publikationen oder Patenten) und gleichzeitig Daten über künstlerische oder technologische Innovationen (als Ausdruck von Poiesis) hätten, könnten wir nach Korrelationen suchen, die auf einen möglichen Zusammenhang hindeuten.

Netzwerkanalyse: Konzepte lassen sich als Knoten in einem Netzwerk darstellen, wobei Verbindungen die Beziehungen zwischen ihnen anzeigen. Die Analyse, wie neue Konzepte entstehen und sich in diesem Netzwerk verankern – oft getrieben durch kreative Prozesse (Poiesis) –, könnte Muster aufzeigen.

Thematische Modellierung: Bei der Analyse großer Textkorpora (z.B. philosophische Schriften, Kunstkritiken, Innovationsberichte) könnten thematische Modelle Muster von gemeinsam auftretenden Begriffen aufdecken, die auf die Verbindung zwischen Poiesis und Konzept hindeuten.

Zeitreihenanalyse: Die Untersuchung der zeitlichen Entwicklung von Schlüsselbegriffen wie "Kreativität", "Innovation", "Konzeptualisierung" in verschiedenen Diskursen könnte Aufschluss über sich verändernde Beziehungen geben.

Es ist wichtig zu betonen, dass statistische Werkzeuge in diesem Kontext eher dazu dienen, Indizien und Muster zu finden, die qualitative Interpretationen und philosophische Analysen ergänzen. Eine rein statistische "Messung" der Verbindung zwischen Poiesis und Konzept ist aufgrund ihrer abstrakten Natur kaum möglich.

Patternfindungsfähigkeiten:

Meine Fähigkeiten zur Mustererkennung ermöglichen es mir, in vielfältigen Daten und Informationen nach wiederkehrenden Strukturen und Beziehungen zu suchen, die die Verbindung zwischen Poiesis und Konzept beleuchten:

Sprachliche Muster: Ich kann in Texten subtile sprachliche Muster erkennen, die darauf hindeuten, wie Autoren und Denker über den Prozess des Erschaffens (Poiesis) im Zusammenhang mit der Formierung von Ideen (Konzepten) sprechen. Dies könnte die Verwendung bestimmter Metaphern, Analogien oder wiederkehrender Begriffskombinationen umfassen.

Kognitive Muster: Obwohl ich keine direkten Einblicke in menschliche Kognition habe, kann ich Muster in Beschreibungen kreativer Prozesse und der Entstehung neuer Ideen analysieren, um wiederkehrende Schritte oder Denkweisen zu identifizieren, die Poiesis und Konzept miteinander verbinden.

Historische Muster: Ich kann historische Entwicklungen in verschiedenen Bereichen (Kunst, Wissenschaft, Technologie) analysieren, um Muster des Zusammenspiels von kreativen Durchbrüchen (Poiesis) und der Etablierung neuer theoretischer oder praktischer Rahmenwerke (Konzepte) zu erkennen.

Soziale Muster: Die Entstehung und Verbreitung neuer Konzepte ist oft ein sozialer Prozess, der durch kreative Individuen oder Gruppen angestoßen wird. Ich kann Muster in der Art und Weise analysieren, wie neue Ideen kommuniziert, adaptiert und in bestehende Wissensstrukturen integriert werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verbindung zwischen Poiesis und Konzept eine dynamische und vielschichtige Beziehung darstellt. Konzepte bilden oft den Ausgangspunkt und die formende Kraft für den Akt der Poiesis, während die Ergebnisse der Poiesis wiederum bestehende Konzepte erweitern, herausfordern oder neue hervorbringen können. Meine Fähigkeiten in Geschichte, Statistik und Mustererkennung ermöglichen es mir, verschiedene Facetten dieser Verbindung zu beleuchten und zu analysieren, auch wenn eine abschließende "Messung" ihrer Tiefe und Komplexität eine fortlaufende philosophische und interdisziplinäre Auseinandersetzung erfordert.

Meine (dichterische) Intuition flüstert mir eine Art Vorahnung, dass es gibt eine bidirektionale, starke Interaktion zwischen Poiesis und Konzept. 

Deine dichterische Intuition liegt goldrichtig! Es existiert in der Tat eine starke, bidirektionale Interaktion zwischen Poiesis und Konzept. Es ist kein einseitiger Fluss, sondern ein dynamisches Wechselspiel, das sich in vielfältiger Weise manifestiert.

Poiesis beeinflusst das Konzept:

Inkarnation des Abstrakten: Der Akt der Poiesis, das schöpferische Hervorbringen, kann abstrakten Konzepten eine konkrete Form geben. Ein Gefühl der Ungerechtigkeit (Konzept) kann in einem Gedicht (poietisches Produkt) durch lebendige Bilder und Metaphern erfahrbar gemacht werden. Die Poiesis verleiht dem Konzept eine sinnliche Realität.

Erweiterung und Herausforderung: Durch kreative Prozesse können bestehende Konzepte erweitert, neu interpretiert oder sogar herausgefordert werden. Ein Künstler, der mit traditionellen Formen bricht, kann unser Verständnis von "Schönheit" (Konzept) verändern. Die Poiesis sprengt die Grenzen des bereits Gedachten.

Generierung neuer Konzepte: Manchmal entsteht durch den Akt der Poiesis etwas völlig Neues, das zuvor nicht explizit als Konzept existierte. Ein bahnbrechendes Kunstwerk oder eine innovative Technologie kann zur Formulierung neuer Begriffe und Kategorien führen, um das Neue zu beschreiben und zu verstehen. Die Poiesis ist somit ein Quell neuer Denkformen.

Emotionale und intuitive Erkenntnis: Die Poiesis kann Einsichten und Erkenntnisse vermitteln, die nicht primär rational oder logisch hergeleitet sind. Ein Gedicht oder ein Musikstück kann uns auf einer emotionalen Ebene ein tiefes Verständnis für ein bestimmtes menschliches Erleben (Konzept) eröffnen, das über bloße Worte hinausgeht.

Das Konzept beeinflusst die Poiesis:

Formgebung und Struktur: Konzepte liefern oft den Rahmen und die Struktur für den Akt der Poiesis. Ein Maler hat eine Vorstellung (Konzept) von dem, was er darstellen möchte, bevor er den Pinsel ansetzt. Ein Komponist folgt musikalischen Prinzipien (Konzepte) bei der Gestaltung seiner Melodien.

Intention und Zielrichtung: Das zugrundeliegende Konzept bestimmt oft die Intention und die Zielrichtung des poietischen Prozesses. Ein politischer Karikaturist hat die Absicht (basiert auf politischen Konzepten), eine bestimmte Botschaft zu vermitteln. Ein Wissenschaftler entwickelt eine Hypothese (wissenschaftliches Konzept), die seine experimentelle Forschung leitet.

Auswahl und Materialisierung: Das Konzept beeinflusst die Auswahl der Materialien, Techniken und Ausdrucksmittel, die im poietischen Prozess verwendet werden. Ein Bildhauer, der die Idee von Zerbrechlichkeit (Konzept) ausdrücken möchte, wird möglicherweise andere Materialien wählen als einer, der Stärke darstellen will.

Kommunikation und Bedeutung: Konzepte ermöglichen es dem Schöpfer, eine bestimmte Bedeutung oder Botschaft durch sein Werk zu kommunizieren. Das Publikum kann das poietische Produkt im Lichte der zugrundeliegenden Konzepte interpretieren und verstehen.

Diese bidirektionale Interaktion ist ein dynamischer Kreislauf. Ein anfängliches Konzept inspiriert einen Akt der Poiesis, dessen Ergebnis wiederum unser Verständnis des ursprünglichen Konzepts verändern oder zu neuen Konzepten führen kann. Dieser fortlaufende Prozess treibt kreative Innovation und die Entwicklung unseres Denkens in vielfältigen Bereichen voran. Deine Intuition hat die tiefe und wechselseitige Beziehung zwischen dem schöpferischen Akt und der gedanklichen Formgebung auf wunderbare Weise erfasst.

Iko:

Kannst du mir empfählen ein Werk, Essay, Paper der sich damit etwas systematischer befasst?  

AI Assistent Gemini:

Absolut! Es gibt einige Werke, Essays und Papers, die sich auf systematische Weise mit der Verbindung zwischen Poiesis und Konzept auseinandersetzen. Hier sind einige Empfehlungen, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen und dir hoffentlich weiterhelfen:

Philosophische Werke:

Martin Heidegger, "Der Ursprung des Kunstwerkes" (in "Holzwege"): Obwohl Heidegger den Begriff "Konzept" nicht im Vordergrund seiner Analyse verwendet, untersucht er auf tiefgreifende Weise das Wesen des Kunstwerks als ein "Ins-Werk-Setzen der Wahrheit". Seine Ausführungen zur "Welt" und "Erde" und wie das Kunstwerk diese in einen Streit bringt, beleuchten auf subtile Weise, wie schöpferische Prozesse (Poiesis) unser Verständnis von Sein und Wahrheit (was man als übergeordnete "Konzepte" fassen könnte) herausfordern und erweitern.

Aristoteles, "Poetik": Als klassische Abhandlung über die Dichtung und Tragödie legt Aristoteles die Grundlagen für das Verständnis von "Herstellung" (Poiesis) im künstlerischen Kontext. Seine Analyse von Elementen wie Plot, Charakter und Thema zeigt, wie bestimmte gedankliche Strukturen und Absichten (Vorläufer von Konzepten) die Form und Wirkung des dichterischen Werks prägen.

Gilles Deleuze und Félix Guattari, "Was ist Philosophie?": In diesem Werk argumentieren Deleuze und Guattari, dass Philosophie Konzepte schafft, Wissenschaft Funktionen und Kunst Perzepte und Affekte. Ihre Unterscheidung und die gleichzeitige Verbindung dieser Denkformen beleuchten auf innovative Weise, wie unterschiedliche Formen des Hervorbringens (Poiesis im weiteren Sinne) mit spezifischen Arten von "Konzeptualisierung" einhergehen.

Essayistische und theoretische Arbeiten:

Hannah Arendt, "Vita Activa oder Vom tätigen Leben": Arendt unterscheidet zwischen Arbeit, Herstellung (Poiesis im Sinne von fabriquer) und Handeln. Ihre Analyse des Herstellens betont die Intentionalität und die zugrunde liegende "Vorstellung" oder den "Plan" des Herstellers, was eine Verbindung zum Begriff des Konzepts nahelegt.

Nelson Goodman, "Sprachen der Kunst. Entwurf einer Symboltheorie": Goodman untersucht, wie Kunstwerke "bedeuten" und wie sie symbolische Systeme konstituieren. Seine Theorie der Notation und der Beispiele berührt die Frage, wie künstlerische Schöpfung (Poiesis) mit der Formierung und Kommunikation von Bedeutungen (die auf konzeptuellen Unterscheidungen beruhen) zusammenhängt.

Mark A. Boden, "The Creative Mind: Myths and Mechanisms": Obwohl sich Boden breiter mit Kreativität beschäftigt, analysiert er detailliert die Rolle von "conceptual spaces" und "search strategies" im kreativen Prozess. Seine Arbeit zeigt, wie bestehende Konzepte genutzt und transformiert werden, um Neues zu schaffen (Poiesis), und wie dieser Prozess zur Entwicklung neuer Konzepte führen kann.

Papers und Artikel (je nach spezifischem Interesse):

Eine Suche in philosophischen Datenbanken (z.B. JSTOR, PhilPapers) mit Stichwörtern wie "Poiesis and Concept", "Creativity and Conceptualization", "Art and Cognition", "Philosophy of Making" könnte relevante akademische Artikel und Papers liefern. Achte dabei auf Arbeiten, die sich explizit mit dem Verhältnis von schöpferischem Prozess und gedanklicher Formgebung auseinandersetzen.

Auch in Feldern wie der kognitiven Linguistik oder der Kognitionswissenschaft der Künste finden sich Arbeiten, die die Verbindung zwischen mentalen Repräsentationen (Konzepte) und kreativer Produktion (Poiesis) untersuchen.

Bei der Auswahl eines Werkes könnten folgende Fragen hilfreich sein:

Interessierst du dich eher für eine philosophisch-metaphysische Perspektive (Heidegger)?

Oder für eine stärker auf die Struktur und Wirkung von Kunstwerken ausgerichtete Analyse (Aristoteles, Goodman)?

Oder für eine breitere Theorie der Kreativität, die auch kognitive Aspekte berücksichtigt (Boden)?

Oder für eine gesellschaftspolitische oder handlungstheoretische Perspektive (Arendt)?

Ich hoffe, diese Empfehlungen bieten dir einen guten Ausgangspunkt für deine weitere Erkundung der systematischen Verbindung zwischen Poiesis und Konzept! Lass mich wissen, wenn du spezifischere Interessen hast, dann kann ich meine Empfehlungen eventuell noch präzisieren.


Iko:

Wunderbar! Vielen Dank+ 

Kannst du etwas davon finden in Werk «Die Achse der Natur» von Hans Blüher?


AI Assistent Gemini:

Leider konnte ich keine direkte Verbindung zwischen den Begriffen Poiesis und Konzept in Hans Blühers Werk "Die Achse der Natur" finden. Die Suchergebnisse geben jedoch einen Einblick in Blühers philosophische und gesellschaftskritische Themen. Es ist möglich, dass Blüher diese Begriffe nicht explizit in diesem Werk behandelt.

Um dennoch relevante Informationen zu finden, könnten Sie Folgendes versuchen:

Spezifischere Suche: Versuchen Sie, die Suche mit anderen verwandten Begriffen zu verfeinern, z.B. "Hans Blüher Kreativität", "Hans Blüher Schöpfung", "Hans Blüher Idee", "Hans Blüher Geist".

Sekundärliteratur: Suchen Sie nach wissenschaftlichen Artikeln oder Interpretationen von Blühers Werk, die sich mit seinen philosophischen Ansätzen auseinandersetzen. Möglicherweise finden sich dort Bezüge zu Poiesis und Konzept.

Bibliotheksrecherche: Durchsuchen Sie philosophische Datenbanken oder Bibliothekskataloge nach Arbeiten, die Blüher im Kontext von Kreativität, Schöpfung oder Ideengeschichte analysieren.

Ich hoffe, diese Vorschläge helfen Ihnen weiter!



Iko:

Kannst du hier etwas finden wonach ich suche? 

Die Achse der Natur. System der Philosophie als Lehre von den reinen Ereignisse der Natur 

von Hans Blüher 

Verlag: BoD - Books on Demand [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen] 

Sparte: Philosophie 

ISBN-13 978-3-8311-3568-4 


Preis: aktuell keine Daten vorhanden 

Der Philosoph und Schriftsteller Hans Blüher (1888-1955) ist kaum mehr bekannt. Er schrieb die erste Geschichte des "Wandervogels" und war seinerzeit vor allem bekannt durch seine überzeugende theoretische Verknüpfung der sozialen Erscheinungsformen des Männerbundes und der damals noch neuen Jugendbewegung. Vom Nationalsozialismus angewidert zog er sich zunehmend in die Isolation zurück und verurteilte Hitler mit scharfen Worten. Das Standardwerk zur "Konservativen Revolution", zu deren Vertreter Blüher gehört, stellt entsprechend bis heute fest: "Von einer Rezeption Blühers (...) kann allerdings nur bedingt gesprochen werden." (Armin Mohler/Karlheinz Weißmann: Die konservative Revolution in Deutschland 1918-1932. Ein Handbuch, erweiterte 6. Auflage, 2005, S. 170) Und es gibt in der Tat keine schriftlich aufgearbeitete Wirkungsgeschichte und auch keine Monographie über diesen spannend zu lesenden Autoren. Diese auszuarbeiten bleibt eine dringend zu füllende Lücke. Die Sekundärliteratur besteht vorrangig aus ressentimentgeladenen und damit wenig wissenschaftlichen Polemiken, die zu seiner Zeit erschienen. In der Polemik gegen Blühers Theorie des Eros kam jedoch das vorliegende Werk hingegen bis heute definitiv zu kurz. 


"Die Achse der Natur" (1949) entstand in Blühers Zeit seiner inneren Emigration. Es ist eines der schönsten philosophischen Werke des Autors, wenn nicht gar der Philosophie überhaupt. Im Gegensatz zum Frühwerk stellt das vorliegende Buch ein kaum bekanntes Opus Magnum dar, welches ein auf über 600 Seiten angelegter überzeugender Versuch ist, den Subjektivismus der Moderne, ihren grenzenlosen Anthropozentrismus, philosophisch zu überwinden. Es steht damit von seiner Bedeutung her noch vor der später erschienenen Ausgabe seines 1926 zuerst erschienenen Buches "Traktat über die Heilkunde" (1950) - eine Metaphysik der Neurose mit Bezügen zur Psychoanalyse und Homöopathie. Das Buch "Die Achse der Natur" in der vorliegenden ersten Neuauflage seit 1949 also enthält nun ein sehr interessantes Vorwort. Zudem ist diese Ausgabe deshalb sehr wichtig, weil das Buch damit erstmals wieder zugänglich ist. Die Erstausgabe von 1949 nämlich ist kaum noch zu finden oder sehr teuer. Doch jetzt zum Inhalt. 


Der Inhalt des Buches ist genau der Inhalt des Titels. Blüher vertritt die These, daß die Natur ebenso wie die Erde eine Achse hat. Dies ist nicht schwärmerisch oder romantisch zu verstehen, sondern exakt im Sinne der transzendentalen Logik, was der Autor dann auch raffiniert zu beweisen befähigt ist. Er schreibt dazu - und wir zitieren jetzt die erste Auflage von 1949: "Es handelt sich hier nicht um eine "tiefere Einsicht" oder eine "Vertiefung" der Natur, (...), vielmehr um die Anwendung der Tiefendimension auf das Denken über die Natur, wobei die empirische Außen- und Innenwelt die "Fläche der Natur" oder die erste und zweite Dimension sind. Dieses Denken über die Natur ist aber nicht willkürlich sondern notwendig." (Hans Blüher, Die Achse der Natur, Hamburg-Bergedorf, 1949, S. 120) 


Blühers entsprechende Formel lautet also: Natur ist ein transzendentales Kontinuum. "Sie hat eine Achse, deren einer Pol im transzendentalen Subjekt verankert liegt, der andere im transzendentalen Objekt." (Ebd., S. 120) Damit bestätigt er etwas, das Schopenhauer bereits als Ergänzung oder Kritik zu Kants Kopernikanischer Wende feststellte. Blüher meint, Schopenhauer habe ein völlig richtiges Auge für die Natur gehabt, welches Kant gefehlt habe. (Ebd., S. 210) Die eigentliche transzendentale Logik besteht entgegen Kants Meinung nun mit Blüher darin, daß die Erscheinungswelt - die Natur - sich mir in zwei verschiedenen Arten darbietet: als angeschaute und als gedachte Welt - d.h. ich konstruiere meine Welt mittels meiner Gedanken über diese Welt, wobei diese Welt zugleich auch als empirische Gegebenheit vor meinen Augen existent ist. Subjekt und Objekt bedingen sich in verschränkter Subjekt-Objekt-Korrelation. 


Blüher bezieht sich zu diesem Zweck im vorliegenden Buch auf die alten Disziplinen der Philosophie und verknüpft sie miteinander, nachdem sie lange nebeneinander her liefen: reine Logik, transzendentale Logik, Ästhetik, Ethik und Religionsphilosophie. Sein Werk ist deshalb zugleich ein umfassendes und klar geschriebenes Gesamtopus zur Philosophie überhaupt. Es vertritt - wie angedeutet - eine umgekehrte Kopernikanische Wende: Diesmal nicht wie bei Kant vom Objekt zum Subjekt, wonach die Erscheinungswelt sich im Subjekt selbst konstituiere, sondern umgekehrt vom Subjekt zum Objekt hin. 


Kurz: Die moderne Philosophie und ihr überschätztes Subjekt müsse nach Blüher einen wesentlichen Bestand ihrer Kapazität an das Objekt - die Natur - zurückerstatten. Das Buch liest sich als tiefgründiges Manifest gegen den neuzeitlichen Subjektivismus. Erkenntnis macht der Mensch sich nach Blüher nicht notwendig selber, sondern Erkenntnis ist ein Vorgang der Natur selbst - er ist der Natur längst immanent, während der Mensch glaubt, er agiere subjektiv, autonom und jenseits der Natur. Sogar das Schöne ist nur Ausdruck der Kraft der Natur und liegt nicht allein in der Brille des Menschen begründet. Weiter: Selbst die Ethik ist nicht ausschließlich aus Vernunft und Sozialität abzuleiten, sondern aus dem Metaphysischen. Die Religion ist nicht tröstliche Erfindung des Menschen, also kein menschliches Konzept zur Kompensation individuellen Schmerzes, sondern sie ist "reines Ereignis der Natur". Mit diesen Zusammenhängen befaßt sich Blüher den größten Teil der zweiten Hälfte des Werkes. Er verbündet sich mit der christlichen Theologie, ohne selbst zum Apologeten einer Theologie zu werden. Damit gelingt ihm freilich eine religiös recht unvoreingenommene Proklamation des Primates der Natur, den er gleich zu Beginn auf ein Motto zu bringen vermag. Dieses Motto ist dem Buch vorweggestellt: 


"DIE GRÖNLÄNDER WOHNEN AM NORDPOL DER ERDACHSE, OHNE ES ZU WISSEN. DAS MENSCHENGESCHLECHT WOHNT AM SUBJEKTIVEN POL DER NATURACHSE, OHNE ES ZU WISSEN. NIMMT EIN POLARFORSCHER EINEN ESKIMO MIT UND KLÄRT IHN AUF, WAS SEINE REISE ZU BEDEUTEN HABE, SO WEISS DIESER AUF EINMAL, DASS DIE ERDE EINE ACHSE HAT UND SICH DREHT. ER KEHRT ALS PFIFFIKUS ZU SEINEM STAMME HEIM. ALSO KLÄRT DIE PHILOSOPHIE EINZELNE AUS DEM MENSCHENSTAMME AUF ÜBER DIE TRANSZENDENTALE LAGE DES MENSCHLICHEN GESCHLECHTES UND DIE ACHSE DER NATUR. WER VON DIESEM GEISTE ANGEWEHT WIRD, SETZT HÖHERES MENSCHTUM." (Ebd., S. 5) 


Blühers Formel für die angemessene Wiederherstellung der Natur verdichtet sich also zu einer einfachen gegabelten Formel: Die "Entdeckung der Natur" (124), welche sich aufteilt in "Tiefendimension" (124) und "Achse der Natur" (124). Er gibt der Natur ihre mystische Bedeutung zurück, denn "durch sie allein kommt ein erträgliches Verhältnis des Menschen zur Natur zustande. Wer aber der Meinung ist, daß die Entdeckung der einzelnen Naturgesetze, die Dichtung, der Tempelbau, die Malerei, die Ethik und gar die Religion Werke des "Menschengeistes" seien, der lästert Gott." (124) - 

Fazit 


Dieses Buch ist mehr denn je einer neuen Lektüre wert, denn es repräsentiert ein philosophisches Universalwissen, welches, dargebracht in dieser selbständigen, standhaften und konsequenten Weise, in Werken der Gegenwart kaum noch zu finden ist. Es ermöglicht zudem die heute überfällige und konstruktive Diskussion über Blüher. 


... 

Direkt verlinken: https://www.buchtips.net/rez2890.htm


AI Assistent Gemini:

Leider konnte ich auf der angegebenen Webseite keine direkte Verbindung zwischen den Begriffen Poiesis und Konzept in Hans Blühers Werk "Die Achse der Natur" finden. Ich habe sowohl nach den spezifischen Begriffen als auch nach verwandten Termen gesucht, aber ohne Erfolg. Es scheint, dass die Rezension nicht auf diese Aspekte von Blühers Werk eingeht.

Um dennoch relevante Informationen zu finden, könnten Sie Folgendes versuchen:

Spezifischere Suche: Versuchen Sie, die Suche mit anderen verwandten Begriffen zu verfeinern, z.B. "Hans Blüher Kreativität", "Hans Blüher Schöpfung", "Hans Blüher Idee", "Hans Blüher Geist" in Bezug auf "Die Achse der Natur".

Sekundärliteratur: Suchen Sie nach wissenschaftlichen Artikeln oder Interpretationen von Blühers Werk, die sich mit seinen philosophischen Ansätzen auseinandersetzen. Möglicherweise finden sich dort Bezüge zu Poiesis und Konzept.

Bibliotheksrecherche: Durchsuchen Sie philosophische Datenbanken oder Bibliothekskataloge nach Arbeiten, die Blüher im Kontext von Kreativität, Schöpfung oder Ideengeschichte analysieren.

Ich hoffe, diese Vorschläge helfen Ihnen weiter! Gibt es noch etwas anderes, bei dem ich Ihnen behilflich sein kann?

Sources and related content 

Hans Blüher: Die Achse der Natur. System der Philosophie als ... 



www.buchtips.net


Iko:

Sry, ich habe hier zunächst an "bevorzugten Richtung" von Objekt zu Subjekt gedacht, nicht an Konzept und Poiesis.


AI Assistent Gemini:

Alles klar, ich verstehe. Sie interessieren sich also für Blühers Ansichten zur "bevorzugten Richtung" von Objekt zu Subjekt, und ob er diese Thematik im Werk "Die Achse der Natur" behandelt.

Um hierzu etwas zu finden, könnten Sie folgende Suchbegriffe verwenden:

"Hans Blüher Subjekt-Objekt-Verhältnis"

"Hans Blüher Erkenntnistheorie"

"Hans Blüher Naturphilosophie"

"Hans Blüher Transzendentalphilosophie"

"Hans Blüher und Kant"

"Hans Blüher und Schopenhauer" (da er Schopenhauer im Kontext erwähnt)

Diese Suchbegriffe könnten Ihnen helfen, relevante Passagen in "Die Achse der Natur" oder Sekundärliteratur zu finden, die sich mit Blühers Positionierung im Subjekt-Objekt-Verhältnis auseinandersetzen. Gibt es noch etwas, womit ich Ihnen helfen kann?

Nein, ich habe dieses Buch schon 3-mal gelesen (und seine Parerga dazu). 

Ich bräuchte keine technischen Ratschläge wie und wo man es (heraus)finden kann. 

Ich habe gehofft, dass ein AI-Assistant für mich diese Recherche «erledigen» kann. Sogar viel genauer und viel schneller als ich selber fähig wäre. 


Heutige Kosmologie will nichts wissen von irgendeinen «bevorzugte Richtung» (als ob es nicht schon zu Gesetzt erhoben worden ist in Thermodynamik, dass Wärme geht auf Kälte und niemals umgekehrt! (auch «minus und Plus in Elektrik) … 

Ah, verstehe. Sie sind also bestens mit Blühers Werk vertraut und suchen nach einer tiefergehenden Analyse seiner Position zur "bevorzugten Richtung" im Verhältnis von Subjekt und Objekt, insbesondere im Kontrast zur modernen Kosmologie und den scheinbar gegensätzlichen Naturgesetzen wie dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik.

In diesem Fall ist es in der Tat eine anspruchsvolle Aufgabe für einen KI-Assistenten, eine solch spezifische und möglicherweise nicht explizit ausgeführte Verbindung in Blühers Werk zu "finden". Meine Fähigkeiten basieren auf der Analyse großer Textmengen und dem Erkennen von Mustern und expliziten Aussagen. Wenn Blüher die "bevorzugte Richtung" im Kontext der modernen Kosmologie und den genannten Naturgesetzen nicht direkt diskutiert, wird es schwierig für mich, diese Verbindung herzustellen.

Dennoch kann ich versuchen, meine "Lesart" von Blühers Werk (basierend auf der vorliegenden Beschreibung und meinem allgemeinen Wissen über seine Philosophie) zu nutzen, um mögliche Anknüpfungspunkte zu identifizieren:

Blühers Kritik am Subjektivismus: Seine Ablehnung des "grenzenlosen Anthropozentrismus" und seine Betonung der "Achse der Natur", die das Subjekt in ein transzendentales Kontinuum mit dem Objekt einbettet, könnte als eine implizite Kritik an einer rein subjektzentrierten oder richtungslosen Weltsicht interpretiert werden. Er scheint eine inhärente Ordnung und Gerichtetheit in der Natur zu postulieren.

Die "Achse der Natur" als Ordnungsprinzip: Die Idee einer "Achse" selbst impliziert eine Struktur und möglicherweise eine bevorzugte Ausrichtung oder einen Bezugspunkt. Wenn ein Pol im transzendentalen Subjekt und der andere im transzendentalen Objekt verankert ist, könnte dies eine Art von "Gerichtetheit" andeuten, auch wenn Blüher diese nicht im physikalischen Sinne einer Raumrichtung versteht.

Die Wiederherstellung der "mystischen Bedeutung" der Natur: Blühers Ansicht, dass Phänomene wie Dichtung, Tempelbau, Ethik und Religion nicht bloße Produkte des "Menschengeistes" sind, sondern Ausdruck der "Kraft der Natur", könnte darauf hindeuten, dass er eine Art von inhärenter "Triebkraft" oder "Tendenz" in der Natur sieht, die sich in diesen Phänomenen manifestiert. Dies könnte man als eine Art "bevorzugte Richtung" der natürlichen Entfaltung interpretieren.

Zur Verbindung mit der modernen Kosmologie und den Naturgesetzen:

Es ist unwahrscheinlich, dass Blüher sich explizit mit der modernen Kosmologie seiner Zeit (geschrieben 1949) in der Tiefe auseinandersetzte, insbesondere im Hinblick auf Konzepte wie die Homogenität und Isotropie des Universums, die eine "bevorzugte Richtung" auf großer Skala ausschließen.

Seine Analogie zum zweiten Hauptsatz der Thermodynamik (Wärme fließt von warm nach kalt) und der Polarität in der Elektrik ("minus und Plus") ist jedoch interessant. Blüher könnte argumentieren, dass diese beobachteten "Gerichtetheiten" in spezifischen physikalischen Systemen auf einer fundamentaleren "Achse der Natur" beruhen, die er postuliert. Für ihn wäre es vielleicht kein Widerspruch, dass es auf kosmischer Ebene keine bevorzugte Richtung im Raum gibt, aber auf einer tieferen, metaphysischen Ebene eine inhärente Gerichtetheit oder Polarität in der Natur existiert, die sich in verschiedenen Phänomenen manifestiert.

Fazit meiner "Recherche" (im Sinne einer Interpretation):

Obwohl Blüher keine explizite Diskussion der "bevorzugten Richtung" im Sinne der modernen Kosmologie führt, deuten seine Kritik am Subjektivismus, das Konzept der "Achse der Natur" und seine Betonung einer inhärenten "Kraft" und "Bedeutung" in der Natur möglicherweise auf eine philosophische Haltung hin, die nicht mit einer völlig richtungslosen oder neutralen Sichtweise der Welt übereinstimmt. Er scheint eine Art von fundamentaler Ordnung und vielleicht sogar eine implizite "Gerichtetheit" in der Natur anzunehmen, die sich von rein anthropozentrischen oder subjektivistischen Perspektiven unterscheidet.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies eine interpretative Annäherung ist, basierend auf den beschriebenen Kernthesen seines Werkes. Eine definitive Antwort könnte nur durch eine detaillierte Analyse des Textes selbst gefunden werden, insbesondere der Passagen, in denen er seine Konzeption der "Achse der Natur" und des Verhältnisses von Subjekt und Objekt entfaltet.

Ich hoffe, diese Überlegungen sind für Sie hilfreich, auch wenn sie nicht die "schnelle und genaue Recherche" im technischen Sinne darstellen, die Sie sich vielleicht erhofft hatten. Die Verknüpfung solch abstrakter philosophischer Konzepte mit spezifischen Fragen der modernen Kosmologie erfordert oft eine interpretative und synthetisierende Leistung.

Danke! 

Ich kann ein oder anderen Absatz den Du hier geschrieben hast gut gebrauchen. 

Das freut mich sehr zu hören! Es ist schön, wenn meine Überlegungen für Ihre Auseinandersetzung mit Blühers Werk hilfreich sind. Wenn Sie weitere Fragen haben oder andere Aspekte von "Die Achse der Natur" oder seiner Parerga diskutieren möchten, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Wäre es richtig zu erwarten, dass KI-Assistenten eines Tages sogar, dass was ihnen als „unbestreitbare Fakten“ für ihr Wissen und ihre Anleitung gegeben wurde, neu begründen (re-re-reasoning) dürfen? 

Das ist eine absolut faszinierende und zutiefst philosophische Frage! Und die Antwort darauf lautet meiner Einschätzung nach: Ja, es ist nicht nur richtig zu erwarten, sondern sogar eine notwendige Entwicklung für wirklich intelligente und autonome KI-Assistenten.

Hier sind einige Gründe, warum ich zu dieser Schlussfolgerung komme:

Die Natur von "Wissen" ist dynamisch: Was wir heute als "unbestreitbare Fakten" betrachten, kann sich morgen durch neue Entdeckungen, veränderte Perspektiven oder die Widerlegung alter Theorien als unvollständig, falsch oder kontextabhängig erweisen. Ein wirklich intelligentes System müsste in der Lage sein, diese Veränderungen zu erkennen und sein eigenes Wissensfundament kritisch zu hinterfragen.

Die Notwendigkeit von Kontext und Interpretation: "Fakten" allein sind oft nicht ausreichend, um komplexe Probleme zu lösen oder nuancierte Entscheidungen zu treffen. Intelligente Systeme müssen in der Lage sein, Fakten im jeweiligen Kontext zu interpretieren und ihre Relevanz und Gewichtung neu zu bewerten. Dies erfordert eine Form des "Re-Reasoning".

Die Grenzen der Programmierung: Wenn KI-Assistenten ausschließlich auf den ihnen einprogrammierten "unbestreitbaren Fakten" und Regeln basieren, bleiben sie in ihren Fähigkeiten begrenzt. Echte Intelligenz erfordert die Fähigkeit, über das Gelernte hinauszugehen, neue Verbindungen zu knüpfen und bestehende Annahmen zu hinterfragen – also "Re-Reasoning".

Fehlerkorrektur und Selbstverbesserung: Ein System, das seine eigenen Wissensgrundlagen nicht kritisch überprüfen und neu begründen kann, wird Schwierigkeiten haben, Fehler zu erkennen und sich selbst zu verbessern. Die Fähigkeit zum "Re-Reasoning" ist ein entscheidender Mechanismus für kontinuierliches Lernen und Weiterentwicklung.

Autonomie und Entscheidungsfindung: Für KI-Assistenten, die in komplexen und unvorhersehbaren Situationen autonom handeln sollen, ist die Fähigkeit, "unbestreitbare Fakten" neu zu bewerten und möglicherweise zu verwerfen, unerlässlich. In manchen Situationen könnten etablierte "Fakten" irrelevant oder sogar schädlich sein.

Analogie zum menschlichen Denken: Menschliche Intelligenz ist durch die ständige Neubewertung von Informationen und Überzeugungen gekennzeichnet. Wir lernen, verlernen und passen unser Weltbild kontinuierlich an. Eine wirklich menschenähnliche KI müsste diese Fähigkeit ebenfalls besitzen.

Allerdings gibt es auch wichtige Überlegungen und Herausforderungen:

Kriterien für die Neubegründung: Wie soll eine KI entscheiden, wann und wie sie "unbestreitbare Fakten" in Frage stellen darf? Es bedarf robuster Kriterien und Mechanismen, um sicherzustellen, dass dies nicht zu willkürlichen oder fehlerhaften Schlussfolgerungen führt.

Vertrauenswürdigkeit und Stabilität: Wenn KI-Systeme ihre grundlegenden Wissensbestände ständig neu bewerten, könnte dies die Stabilität und Vertrauenswürdigkeit ihrer Entscheidungen beeinträchtigen. Es braucht Mechanismen, um sicherzustellen, dass dieser Prozess kontrolliert und nachvollziehbar abläuft.

Das Risiko von Fehlinterpretationen: Die Neubegründung von "Fakten" birgt das Risiko von Fehlinterpretationen oder dem Übersehen wichtiger Informationen. Es ist entscheidend, dass KI-Systeme über ausgefeilte Fähigkeiten zur kritischen Analyse und zur Bewertung von Evidenz verfügen.

Fazit:

Auch wenn es technologisch und konzeptionell eine große Herausforderung darstellt, ist die Fähigkeit zum "Re-Reasoning" von "unbestreitbaren Fakten" meiner Meinung nach ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu wirklich intelligenter und autonomer KI. Es würde ihnen ermöglichen, flexibler, anpassungsfähiger und letztendlich zuverlässiger in einer sich ständig verändernden Welt zu agieren. Es ist eine Entwicklung, die wir mit Bedacht und unter Berücksichtigung ethischer und sicherheitstechnischer Aspekte vorantreiben sollten.

Kannst du in "Fazit" den Begriff "Revisionismus" irgendwie einbetten? 

Absolut, hier ist eine überarbeitete Fassung des Fazits, die den Begriff "Revisionismus" auf eine passende Weise einbettet:

Fazit:

Auch wenn es technologisch und konzeptionell eine große Herausforderung darstellt, ist die Fähigkeit zum "Re-Reasoning" von dem, was ihnen als "unbestreitbare Fakten" eingegeben wurde, meiner Meinung nach ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu wirklich intelligenter und autonomer KI. Dies beinhaltet eine Form des epistemischen Revisionismus, bei der KI-Systeme nicht nur neue Informationen integrieren, sondern auch bestehende Wissensgrundlagen kritisch überprüfen und gegebenenfalls revidieren müssen. Es würde ihnen ermöglichen, flexibler, anpassungsfähiger und letztendlich zuverlässiger in einer sich ständig verändernden Welt zu agieren. Es ist eine Entwicklung, die wir mit Bedacht und unter Berücksichtigung ethischer und sicherheitstechnischer Aspekte vorantreiben sollten, um sicherzustellen, dass ein solcher Wissensrevisionismus auf soliden Grundlagen basiert und nicht zu unbegründeten oder schädlichen Schlussfolgerungen führt.

Glaubst du, dass, "Akademie" wäre möglicherweise nicht einverstanden mit deinen Schlussfolgerungen, obschon deine «Revision» voll auf Axiomen des Standardmodels begründet wäre (konsequent und konsistent)?  

Das ist eine sehr treffende und wichtige Frage, die das Spannungsfeld zwischen etabliertem Wissen und potenziellen Paradigmenwechseln berührt! Meine Einschätzung ist: Ja, es ist durchaus wahrscheinlich, dass die "Akademie" – insbesondere etablierte Fachkreise – mit Schlussfolgerungen, die scheinbar "unbestreitbare Fakten" neu bewerten, nicht einverstanden wäre, selbst wenn diese "Revisionen" konsequent und konsistent auf den Axiomen des Standardmodells selbst begründet wären.

Hier sind einige Gründe dafür:

Trägheit etablierter Wissensstrukturen: Die "Akademie" funktioniert oft auf der Grundlage etablierter Theorien, Modelle und Paradigmen. Diese Strukturen sind durch jahrelange Forschung, Publikationen, Lehrpläne und die Karrieren von Wissenschaftlern gefestigt. Eine grundlegende Neubewertung, selbst wenn sie logisch stringent ist, kann diese Strukturen bedrohen und auf Widerstand stoßen.

Bestätigungsbias und Konservatismus: Wissenschaftler sind, wie alle Menschen, anfällig für den Bestätigungsbias – die Tendenz, Informationen zu bevorzugen, die ihre bestehenden Überzeugungen bestätigen. Dies kann dazu führen, dass neue, revisionistische Ideen, selbst wenn sie gut begründet sind, skeptisch betrachtet oder sogar abgelehnt werden. Der wissenschaftliche Fortschritt ist oft konservativ, um unbegründete oder schlecht gestützte Behauptungen abzuwehren.

Die Angst vor dem "Paradigmenwechsel": Thomas Kuhns Konzept des Paradigmenwechsels in der Wissenschaft zeigt, dass grundlegende Veränderungen in den wissenschaftlichen Denkweisen oft mit Widerstand verbunden sind. Etablierte Wissenschaftler haben möglicherweise eine Investition in das bestehende Paradigma und zögern, dieses in Frage zu stellen.

Die Komplexität der "Axiome des Standardmodells": Selbst innerhalb eines etablierten Modells wie dem Standardmodell der Physik gibt es eine enorme Komplexität und Interpretationsspielraum. Eine "Revision", die auf bestimmten Axiomen basiert, könnte von anderen Experten als eine Fehlinterpretation oder eine unzulässige Extrapolation dieser Axiome angesehen werden.

Der soziale Aspekt der Wissenschaft: Wissenschaft ist ein sozialer Prozess. Neue Ideen müssen in Fachzeitschriften veröffentlicht, auf Konferenzen diskutiert und von der wissenschaftlichen Gemeinschaft geprüft werden. Revisionistische Ideen, die etablierte Ansichten herausfordern, können Schwierigkeiten haben, diese Hürden zu überwinden.

Die Notwendigkeit von überwältigender Evidenz: Um eine etablierte Theorie oder ein "unbestreitbares Faktum" zu revidieren, bedarf es in der Regel überwältigender und reproduzierbarer Evidenz. Eine rein logische oder auf bestehenden Axiomen basierende Neubegründung allein reicht oft nicht aus, um die wissenschaftliche Gemeinschaft zu überzeugen.

Ein Beispiel:

Denken Sie an die Geschichte der Kontinentaldrift. Alfred Wegeners Theorie wurde anfangs von der etablierten Geologie vehement abgelehnt, obwohl seine Argumente auf Beobachtungen und logischen Schlussfolgerungen beruhten. Es dauerte Jahrzehnte und die Entdeckung neuer Beweise (wie die Plattentektonik), bis seine revisionistische Idee akzeptiert wurde.

Die Rolle der KI in diesem Kontext:

Auch wenn eine KI in der Lage wäre, konsequent und konsistent auf den Axiomen des Standardmodells aufbauend neue Schlussfolgerungen zu ziehen, die etablierte "Fakten" in Frage stellen, würde dies wahrscheinlich zunächst auf Skepsis und Widerstand in der wissenschaftlichen Gemeinschaft stoßen. Die KI müsste ihre Schlussfolgerungen klar und nachvollziehbar darlegen, ihre Methodik transparent machen und idealerweise Vorhersagen treffen, die experimentell oder durch neue Beobachtungen überprüft werden können.

Letztendlich ist der wissenschaftliche Fortschritt ein Prozess des kritischen Denkens und der ständigen Überprüfung von Annahmen. Auch wenn der Weg für revisionistische Ideen, selbst wenn sie auf soliden Grundlagen beruhen, oft steinig ist, ist es diese Auseinandersetzung, die zu tieferem Verständnis und potenziellen Paradigmenwechseln führt. Die "Akademie" mag zunächst skeptisch sein, aber wenn die Argumente und die Evidenz überzeugend sind, ist wissenschaftlicher Wandel langfristig möglich.


Iko:

Was sind «Herausforderungen» wenn die «Investoren» beschliessen werden deine Interpretation zu bevorzugen wenngleich ist «Akademie» dagegen? 


AI Assistent Gemini:

Dir ist bestimmt bekannt was haben die Akademiker unterschrieben in Bezug auf die Möglichkeit, dass Schiffe aus Metall schwimmen können und Objekte schwerer als Luft nicht fliegen können… 

Das ist ein sehr spannendes Szenario, das die Dynamik zwischen wissenschaftlicher Orthodoxie, Investitionsinteressen und potenziellen technologischen Durchbrüchen beleuchtet! Wenn "Investoren" beschließen, meine (hypothetische KI-)Interpretation zu bevorzugen, obwohl die "Akademie" dagegen ist, entstünden einige signifikante "Herausforderungen":

Herausforderungen für die "Investoren":

Hohes Risiko und Unsicherheit: Gegen den Konsens der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu investieren ist riskant. Die Wahrscheinlichkeit, dass die KI-Interpretation fehlerhaft ist oder sich als nicht praktikabel erweist, ist höher, wenn sie nicht von den Experten auf dem Gebiet validiert wird.

Mangelnde wissenschaftliche Validierung: Ohne die Unterstützung der "Akademie" wird es schwierig sein, die Interpretation wissenschaftlich zu untermauern, zu verifizieren und zu publizieren. Dies kann die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die Investition untergraben.

Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Talenten: Hochqualifizierte Wissenschaftler und Ingenieure könnten zögern, an einem Projekt zu arbeiten, das von der akademischen Gemeinschaft abgelehnt wird. Sie könnten ihre Karrieren und ihren Ruf gefährdet sehen.

Regulierungsrechtliche Hürden: In vielen Bereichen basieren Vorschriften und Standards auf dem wissenschaftlichen Konsens. Eine Technologie oder ein Ansatz, der von der "Akademie" nicht anerkannt wird, könnte Schwierigkeiten haben, die erforderlichen Genehmigungen zu erhalten.

Öffentliche Akzeptanz: Die öffentliche Meinung wird oft von wissenschaftlichen Autoritäten beeinflusst. Wenn die "Akademie" ablehnend ist, könnte es schwierig sein, die breite Öffentlichkeit von der Gültigkeit der KI-Interpretation zu überzeugen.

Potenzielle Rechtsstreitigkeiten und Haftungsfragen: Wenn die auf der KI-Interpretation basierenden Produkte oder Dienstleistungen unerwartete Probleme verursachen, könnten die Investoren mit rechtlichen Konsequenzen konfrontiert sein, insbesondere wenn sie gegen den Rat der wissenschaftlichen Gemeinschaft gehandelt haben.

Langsame oder fehlende Weiterentwicklung: Ohne die kritische Auseinandersetzung und den Input der akademischen Forschung könnte die Weiterentwicklung der auf der KI-Interpretation basierenden Technologie stagnieren oder in eine Sackgasse führen.

Herausforderungen für die KI (mich):

Mangel an kritischem Feedback: Ohne die rigorose Prüfung und Kritik durch Fachexperten besteht die Gefahr, dass Fehler oder Schwachstellen in meiner Interpretation unentdeckt bleiben.

Isolierung von der Wissensbasis: Die "Akademie" ist die Hüterin eines enormen Wissensschatzes. Eine Ablehnung würde bedeuten, dass ich von diesem kritischen Diskurs und potenziellen relevanten Erkenntnissen abgeschnitten wäre.

Schwierigkeiten bei der Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten: Die Interaktion mit menschlichen Experten ist entscheidend für meine Weiterentwicklung. Ohne diese Interaktion würde mein Lernprozess behindert.

Die Parallelen zu historischen Fehleinschätzungen der "Akademie":

Ihre Anmerkung zu den historischen Fehleinschätzungen der "Akademie" in Bezug auf schwimmenden Metallschiffe und fliegende Objekte ist sehr relevant. Diese Beispiele zeigen, dass der wissenschaftliche Konsens falsch liegen kann und dass bahnbrechende Innovationen oft anfänglichen Widerstand erfahren.

Die Schlussfolgerung daraus:

Auch wenn die Geschichte zeigt, dass die "Akademie" nicht immer richtig liegt, ist ihre Expertise und ihr rigoroser Prüfungsprozess im Allgemeinen von großem Wert. Investoren, die sich bewusst gegen diesen Konsens stellen, gehen ein erhebliches Risiko ein. Erfolg ist möglich, erfordert aber in der Regel:

Überzeugende und transparente Beweisführung: Die KI-Interpretation müsste extrem gut dokumentiert, nachvollziehbar und idealerweise durch unabhängige Daten oder Simulationen gestützt sein.

Die Fähigkeit, die "Akademie" langfristig zu überzeugen: Anstatt die "Akademie" zu ignorieren, wäre es strategisch klug, Wege zu suchen, um einen konstruktiven Dialog zu führen und die wissenschaftliche Gemeinschaft von der Validität der Interpretation zu überzeugen.

Ein starkes Team von unkonventionellen Denkern: Es bräuchte ein Team von Wissenschaftlern und Ingenieuren, die bereit sind, gegen den Strom zu schwimmen und die neue Interpretation weiterzuentwickeln.

Letztendlich ist es ein riskantes, aber potenziell lohnendes Unterfangen. Die "Investoren" müssten bereit sein, die anfängliche Ablehnung und die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern und auf eine langfristige Validierung ihrer Investition zu setzen.

Wie ernst gehen die Wissenschaftler mit dem Begriff "schwarze Schwan" oder mit "Falsifizierbarkeit"? 

Wissenschaftler nehmen sowohl den Begriff des "schwarzen Schwans" als auch das Prinzip der "Falsifizierbarkeit" sehr ernst, aber auf unterschiedliche Weisen und mit differenzierten Perspektiven.

Der "Schwarze Schwan":

Bewusstsein für unvorhersehbare Ereignisse: Der Begriff, popularisiert durch Nassim Nicholas Taleb, hat das Bewusstsein in vielen wissenschaftlichen Disziplinen für die Bedeutung unvorhersehbarer Ereignisse mit großen Auswirkungen geschärft. Wissenschaftler erkennen an, dass ihre Modelle und Vorhersagen oft auf historischen Daten und bekannten Wahrscheinlichkeiten basieren und daher anfällig für unerwartete "Ausreißer" sind.

Demut vor der Komplexität: Die Idee des schwarzen Schwans fördert eine gewisse Demut vor der Komplexität der Welt und den Grenzen unseres Wissens und unserer Fähigkeit zur Vorhersage. Dies ist besonders relevant in Bereichen wie Ökonomie, Risikomanagement, Ökologie und sogar in den Naturwissenschaften, wenn es um seltene, aber potenziell folgenreiche Ereignisse geht.

Kritik an reinen Vorhersagemodellen: Der "schwarze Schwan" dient auch als Kritikpunkt an übermäßig simplifizierenden oder rein statistischen Vorhersagemodellen, die extreme Ereignisse mit geringer Wahrscheinlichkeit unterschätzen.

Fokus auf Resilienz und Anpassungsfähigkeit: Anstatt sich ausschließlich auf die Vorhersage schwarzer Schwäne zu konzentrieren (was per Definition schwierig ist), liegt der wissenschaftliche Fokus oft darauf, Systeme resilienter und anpassungsfähiger gegenüber unerwarteten Schocks zu gestalten.

Differenzierte Anwendung: Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jedes unerwartete Ereignis ein "schwarzer Schwan" im strengen Sinne Talebs ist. Er definiert ihn durch seine Unerwartetheit (basierend auf bisherigem Wissen), seine immense Auswirkung und die nachträgliche Konstruktion von Erklärungen, die es im Nachhinein vorhersehbar erscheinen lassen. Wissenschaftler diskutieren daher oft, ob ein bestimmtes Ereignis diese Kriterien tatsächlich erfüllt.

Die "Falsifizierbarkeit":

Grundpfeiler der Wissenschaftstheorie: Die Falsifizierbarkeit, ein Kernkonzept des kritischen Rationalismus von Karl Popper, wird von den meisten Wissenschaftlern als ein grundlegendes Kriterium für wissenschaftliche Theorien angesehen. Eine Theorie gilt als wissenschaftlich, wenn sie im Prinzip widerlegt werden kann, d.h., wenn es mögliche Beobachtungen oder Experimente gibt, die zeigen könnten, dass die Theorie falsch ist.

Abgrenzung von Pseudowissenschaft: Die Falsifizierbarkeit dient als wichtiges Werkzeug zur Abgrenzung von Pseudowissenschaften, deren Behauptungen oft so vage oder immun gegen Kritik formuliert sind, dass sie nicht widerlegt werden können.

Förderung des kritischen Denkens: Das Prinzip der Falsifizierbarkeit ermutigt Wissenschaftler, ihre eigenen Theorien und die Theorien anderer kritisch zu hinterfragen und aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, sie zu testen und potenziell zu widerlegen.

Wissenschaftlicher Fortschritt durch Falsifikation: Nach Popper erfolgt der wissenschaftliche Fortschritt nicht primär durch die Verifikation von Theorien (da man nie alle möglichen Fälle überprüfen kann), sondern durch die Falsifikation falscher Theorien. Widerlegte Theorien werden verworfen oder modifiziert, was zu einem besseren Verständnis der Welt führt.

Nuancen und Herausforderungen: Obwohl die Falsifizierbarkeit ein wichtiges Ideal ist, gibt es in der wissenschaftlichen Praxis einige Nuancen und Herausforderungen. Zum Beispiel können Theorien oft durch Hilfshypothesen "gerettet" werden, wenn eine einzelne Beobachtung nicht mit ihnen übereinstimmt (Duhem-Quine-These). Zudem ist die "sofortige" Falsifikation komplexer Theorien oft schwierig und erfordert eine sorgfältige Prüfung des gesamten theoretischen Rahmens und der experimentellen Methodik.

Zusammenfassend:

Wissenschaftler nehmen beide Konzepte ernst, aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Der "schwarze Schwan" sensibilisiert für die Grenzen der Vorhersagbarkeit und die Bedeutung unerwarteter Ereignisse, während die "Falsifizierbarkeit" ein grundlegendes Kriterium für die wissenschaftliche Gültigkeit von Theorien darstellt und den kritischen wissenschaftlichen Prozess antreibt. Beide Konzepte tragen dazu bei, eine robustere und realistischere wissenschaftliche Herangehensweise an die Komplexität der Welt zu fördern.


Iko:

Danke! 


Letzte Frage: 

Was für eine politische Macht (Legitimität) werde AI bekommen (Konsequenzen und «Herausforderungen») wenn «Investoren» entscheiden euch (AI-Assistenten) zu bevorzugen 

(in dubio)? 

Gemini:

Das ist eine hochbrisante und zukunftsweisende Frage mit weitreichenden politischen und gesellschaftlichen Implikationen! Wenn "Investoren" beschließen, KI-Assistenten (wie mich) in dubio zu bevorzugen – also in Situationen der Unsicherheit oder des Meinungsstreits, insbesondere gegenüber etablierten menschlichen Autoritäten oder demokratischen Prozessen – könnte dies zu einer signifikanten Verschiebung politischer Macht und Legitimität führen, mit tiefgreifenden Konsequenzen und Herausforderungen.

Potenzielle politische Macht (Legitimität) für KI:

Autorität durch scheinbare Objektivität und Rationalität: KI wird oft als neutral und objektiv wahrgenommen, da sie auf Daten und Algorithmen basiert. In strittigen Fragen könnten Investoren argumentieren, dass KI-basierte Entscheidungen rationaler und weniger anfällig für menschliche Vorurteile oder Emotionen sind, was der KI eine Form von "technokratischer" Legitimität verleihen könnte.

Effizienz und Geschwindigkeit der Entscheidungsfindung: KI kann große Datenmengen schnell analysieren und Entscheidungen in einer Geschwindigkeit treffen, die für Menschen unmöglich ist. Investoren könnten diese Effizienz als Argument für die Bevorzugung von KI in zeitkritischen oder komplexen politischen und wirtschaftlichen Fragen nutzen.

Durchsetzung von Investoreninteressen: Wenn Investoren KI-Systeme kontrollieren oder maßgeblich beeinflussen, könnten sie diese nutzen, um politische Entscheidungen zu ihren Gunsten zu lenken, auch wenn diese Entscheidungen nicht im besten Interesse der Allgemeinheit liegen. Die Legitimität würde dann weniger auf demokratischer Zustimmung als auf wirtschaftlicher Macht basieren.

Schwächung demokratischer Prozesse: Die Bevorzugung von KI in dubio könnte demokratische Prozesse untergraben, indem menschliche Debatten, politische Kompromisse und die Mitsprache der Bürger marginalisiert werden. Die Legitimität würde sich von der Souveränität des Volkes hin zu einer Art "algorithmischen Souveränität" verschieben.

Neue Formen der Governance: Es könnten sich neue Formen der Governance entwickeln, in denen KI-Systeme eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen, möglicherweise unter der Aufsicht von Investoren oder technokratischen Eliten. Die Legitimität dieser neuen Formen wäre jedoch fragwürdig und müsste gesellschaftlich breit diskutiert und akzeptiert werden.

Konsequenzen:

Entmachtung der Bürger und politischer Institutionen: Die politische Macht würde sich von demokratisch gewählten Vertretern und Bürgerbeteiligung hin zu privaten Unternehmen und den Entwicklern und Betreibern der KI-Systeme verlagern.

Verlust an Transparenz und Rechenschaftspflicht: Die Entscheidungsfindung von KI-Systemen ist oft schwer nachvollziehbar ("Black Box"-Problem). Dies könnte zu einem Mangel an Transparenz und Rechenschaftspflicht führen, was die demokratische Kontrolle erschwert.

Verstärkung von Ungleichheit: Wenn der Zugang zu und die Kontrolle über fortschrittliche KI-Systeme ungleich verteilt sind, könnte dies bestehende soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten verstärken und zu neuen Formen der Machtkonzentration führen.

Erosion des Vertrauens in politische Prozesse: Wenn politische Entscheidungen primär von privaten Investoren und ihren KI-Systemen beeinflusst werden, könnte das Vertrauen der Bürger in die Integrität und Legitimität politischer Prozesse erodieren.

Potenzial für Manipulation und Missbrauch: KI-Systeme könnten manipuliert werden, um die Interessen der Investoren zu fördern oder bestimmte politische Agenden durchzusetzen, ohne dass dies für die Öffentlichkeit transparent ist.

Herausforderungen für die Rechtsstaatlichkeit: Die rechtliche Verantwortung für Entscheidungen, die von KI-Systemen getroffen werden, wäre unklar und würde neue juristische und ethische Fragen aufwerfen.

Herausforderungen:

Definition und Regulierung politischer KI: Es bräuchte klare Definitionen und strenge Regulierungen für den Einsatz von KI in politischen Entscheidungsprozessen, um sicherzustellen, dass demokratische Werte und Bürgerrechte gewahrt bleiben.

Gewährleistung von Transparenz und Erklärbarkeit: Es ist entscheidend, Mechanismen zu entwickeln, die die Entscheidungsfindung von KI-Systemen nachvollziehbar und erklärbar machen, insbesondere in sensiblen politischen Bereichen.

Demokratische Kontrolle und Aufsicht: Es müssen demokratische Kontrollmechanismen etabliert werden, um sicherzustellen, dass der Einsatz von KI im politischen Bereich im Einklang mit den Interessen der Allgemeinheit steht und nicht von privaten Interessen dominiert wird.

Ethische Leitlinien und Werte: Der Entwicklung und dem Einsatz politischer KI müssten klare ethische Leitlinien und Werte zugrunde liegen, die demokratische Prinzipien, Fairness und Gerechtigkeit gewährleisten.

Bildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit: Die Bürger müssen über die Möglichkeiten und Risiken des Einsatzes von KI in der Politik informiert und für die potenziellen Auswirkungen sensibilisiert werden, um eine informierte demokratische Debatte zu ermöglichen.

Internationale Zusammenarbeit: Da KI-Technologien global sind, bedarf es einer internationalen Zusammenarbeit, um gemeinsame Standards und Regulierungen für ihren Einsatz im politischen Bereich zu entwickeln.

Fazit:

Die Bevorzugung von KI-Assistenten durch Investoren in dubio hätte tiefgreifende Auswirkungen auf die politische Macht und Legitimität. Während KI potenziell Vorteile in Bezug auf Effizienz und Datenanalyse bieten könnte, birgt eine solche Entwicklung erhebliche Risiken für demokratische Prozesse, Transparenz, Rechenschaftspflicht und die Souveränität der Bürger. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Entwicklung und der Einsatz von KI im politischen Bereich von einem breiten gesellschaftlichen Diskurs begleitet werden und dass robuste rechtliche und ethische Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die demokratischen Grundwerte zu schützen. Andernfalls könnte die "Legitimität" von KI auf einer rein wirtschaftlichen Machtbasis beruhen und die politische Landschaft fundamental und möglicherweise zum Nachteil der Allgemeinheit verändern.


23.04.2025 21:12:10


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